Konzept und Charakteristika des Buches „Strukturgleichungsmodellierung“

 

1. Leitidee des didaktischen Konzepts: „Verständlichkeit vor mathematischen Details“
Das Buch stellt geringst mögliche Ansprüche an mathematische Vorkenntnisse. Durch die Verwendung von Ablaufdiagrammen, die Herausstellung wesentlicher Definitionen und Kernaussagen in Kästen sowie „zusammenfassende Empfehlungen“ wird es auch dem Einsteiger ermöglicht, die Logik der Strukturgleichungsmodellierung leicht nachzuvollziehen und die zentralen Entscheidungsoptionen zu erkennen. Am Ende thematisch zusammenhängender Kapitel werden weiterführende Literaturhinweise gegeben, die dem interessierten Leser den Zugang zu einer tiefer gehenden Auseinandersetzung mit der jeweiligen Materie ermöglichen.

 

 

2. Durchgehendes Fallbeispiel und Verdeutlichung anhand von AMOS, SmartPLS und SPSS 

Zur Erleichterung des Verständnisses wird ein durchgehendes und für die Leser aus den unterschiedlichsten Wissenschafts- und Anwendungsgebieten eingängiges Fallbeispiel verwendet. Das Fallbeispiel ist dabei so allgemein gehalten, dass es unmittelbar nachvollziehbar ist und sich leicht auf andere Fragestellungen übertragen lässt. Alle inhaltlichen und methodischen Entscheidungen werden nach der allgemeinen Darstellung jeweils unter der Überschrift „Entscheidungen im Fallbeispiel“ auf das Fallbeispiel übertragen. Darüber hinaus soll dem Leser die Übertragung der Darstellungen auf seine eigenen Anwendungsfälle durch das Aufzeigen der konkreten Vorgehensweise mit verbreiteten Softwarepakten erleichtert werden.

 

Dabei wird vor allem in Teil I auf IBM SPSS Statistics 27 zur Durchführung der Pfadanalyse (Strukturgleichungsmodell mit manifesten Variablen), in Teil II auf IBM SPSS AMOS 27 zur Berechnung des Kausalmodells im Fallbeispiel mit Hilfe des kovarianzanalytischen Ansatzes und in Teil III auf SmartPLS 3 zur Berechnung des Kausalmodells im Fallbeispiel mit Hilfe des varianzanalytischen Ansatzes zurückgegriffen. Alle drei Programmpakete erlauben es aufgrund ihrer komfortablen grafischen Benutzeroberfläche auch dem nicht programmiertechnisch geschulten Anwender, auf relativ intuitive Weise Strukturgleichungsmodelle zu berechnen. Die allgemeine Bedienung von AMOS und SmartPLS wird in Kapitel 8 (AMOS) bzw. Kapitel 15 (SmartPLS) erläutert, während in den einzelnen Kapiteln die unterschiedlichen Auswahloptionen und Ergebnis-Outputs jeweils mit Hilfe von Screenshots anwendungsnah dargestellt und kommentiert werden.

 

 

3. Transferhilfen für konkrete Anwendungsfälle
Ein besonders großes Gewicht wurde auf die inhaltliche Interpretation der Ergebnisse gelegt. Dabei werden insbesondere Ansatzpunkte für Ergebnismanipulationen und Gestaltungsspielräume in den einzelnen Anwendungsschritten aufgezeigt, damit der Anwender objektive und subjektive Bestimmungsfaktoren der Ergebnisse unterscheiden kann. Damit soll auch verdeutlicht werden, dass der Anwender die „Verantwortung“ für seine Interpretation der Ergebnisse trägt, die – was leider oft vergessen wird – weit über eine „mechanistische“ Absolvierung einzelner Arbeitsschritte hinausgeht. Insgesamt soll der gewogene Leser bei der Arbeit mit diesem Buch dafür sensibilisiert werden, publizierte Ergebnisse auch unter diesem Hintergrund zu hinterfragen